by dooplex » 13. April 2009, 17:28
Habe das Spiel gestern durchgespielt, und ich würde sehr gerne ein wenig konstruktive Kritik loswerden.
Zunächst einmal aber was mir an Baphomet's Fluch 2.5 gefallen hat:
Das Gesamtprodukt:
Es ist wirklich unglaublich, was das Team da auf die Beine gestellt hat. Mit Baphomet's Fluch 2.5 können sich nur wenige freie und auch kommerzielle Adventures messen. Vielen Dank für eure Arbeit!
Besonders zu erwähnen wäre auch noch:
Die Musik:
Die Musik hat mir am Spiel am besten gefallen. Sie ist einfach großartig, und vermittelt immer die richtigen Emotionen. Schade nur, daß es davon nicht mehr gab, allerdings hätte das dann wohl auch nicht ganz so gut gepasst. Mit der Musik habt ihr eure Vorbilder sogar noch übertroffen.
Die Synchronisation:
Bei einem typischen Freeware Adventure wird durch eine Synchronisation oft die Stimmung kaputtgemacht. Das liegt u.A. daran, daß eine gute Synchro, die Auswahl der Stimmen und die Aufnahme sehr viel Zeit und Mühe kostet. Oft wird dieser Punkt auch von kommerziellen Produkten vernachlässigt. Nicht so aber Baphomet's Fluch 2.5. Bis in den letzten Nebendarsteller habt ihr die Stimmen perfekt gewählt, wirklich nie wirkt die Synchronisation fehl am Platz. Ganz besonders gut fand ich Georges Stimme und die von Dr Blackter (schade übrigens, daß wir von ihm nicht mehr zu hören/sehen bekommen).
Die Grafik:
Ihr habt euch an Baphomet's Fluch 1 und 2 orientiert, und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Praktisch alle Szenen und Animationen sehen aus, als ob sie der Feder der Entwickler von Revolution entsprungen wären.
Nun aber zu ein wenig Kritik. Ich muss dazu sagen, daß ich kein Experte bin, und das jetzt alles auf meiner persönlichen Meinung basiere. Auch mit den von mir angesprochen kleinen Mängeln ist und bleibt Baphomet's Fluch 2.5 ein großartiges Spiel!
Animationsphasen:
Die meisten Figuren in Baphomet's Fluch 2.5 sind toll animiert, und es fehlt an nichts, leider aber nicht alle. Es ist gemischt. Negativ aufgefallen ist mir insbesondere André.
Er hat praktisch in allen Szenen zu wenige Animationsphasen und wirkt deshalb unnatürlich. Ganz besonders fällt das auf in der Szene in McLaughlin's Haus. André kommt zur Tür hinaus und bleibt dann einfach stehen, wie angewurzelt, ohne jegliche Bewegung. Auch bei der Szene im Café wirkt seine Sitzposition unnatürlich.
Ein weiterer Fall hierfür ist der Armdrückenwettbewerb in der Kneipe. Während des Wettbewerbs wird der Bildschirm schwarz, und man hört nur die Geräusche. Dies wirkt merkwürdig, und würde mit einer passenden Animation sehr viel besser wirken.
Szenenübergänge:
In einigen Fällen wird der Bildschirm einfach schwarz, und George kommt am nächsten Schauplatz raus, ohne weitere Erklärung.
Hier fällt mir z.Bsp. ein:
Nach der Flucht aus der U-Bahn:
George steht plötzlich mitten auf einer Kreuzung, ohne weitere Erklärung. Ich hatte in dieser Situation zunächst einmal an einen Bug gedacht, das Spiel beendet und in einer Komplettlösung nachgesehen. Es müsste ja keine 3D Zwischensequenz sein, aber ich denke, dieser Übergang wäre um einiges besser, hätte uns George erklärt, wie er auf der Kreuzung gelandet ist.
Nach der Nacht in der Kneipe:
George betritt das Zimmer, der Bildschirm wird schwarz, und die nächste Szene findet im Flieger statt. Natürlich ist klar, was da passiert ist, aber auch hier hätte es geholfen, wenn George uns ein wenig erzählt hätte.
Nach der Szene in der Zisterne:
George geht durch den Geheimgang, nächste Szene ist das Flugzeug, dann Nico's Zimmer. Auch hier hätte ein wenig Erklärung geholfen.
In der Endszene, beim Portal:
Bei jeder falschen Handlung wird der Bildschirm schwarz, dann folgen Schüsse, und der "Todesfilm". Irgendwie hätte ein wenig zusätzlicher Dialog und/oder Animation dem ganzen eine besser Atmosphäre verliehen.
Bugs/Abstürze:
Gegen Ende des Spiels häuften sich bei mir die Abstürze (praktisch einer je 10 Min), während das am Anfang kaum ein Problem gab. Durchspielen konnte ich es aber trotzdem. Beim letzten 3D Film passten Ton und Bild nicht zusammen, egal nwie oft ich es versucht habe.
Anderes:
Nun noch einige Kleinigkeiten, die mir sonst noch aufgefallen sind:
- Das Spieltempo:
Am Anfang, in Paris, geht es eher gemächlich zu. Man verbringt praktisch die komplette erste Hälfte der Spielzeit in Paris.
Danach zieht das Spieltempo sehr an, und es wirkt irgendwie, als ob das Team mit den letzten Szenen unter Zeitdruck stand. Nicht unbedingt ein Problem, aber es ist mir eben aufgefallen.
- Der Flur von Nico's Haus
Diesen Hintergrund hätte man komplett rauslassen können. Letztendlich hat es mich nach dem x-ten Mal Durchgang durch den Flur genervt, nicht direkt in Nico's Zimmer zu landen.
- Geld?
George kann anfangs sich im Park kein Eis kaufen und die Blumenverkäuferin nicht bezahlen (a). Verständlich, hat er ja keine Münzen in der Tasche. In einer späteren Szene aber, in einem Café am Montfaucon bezahlt er seinen Kaffee ohne weitere Probleme (b). Beide Herangehensweisen wären für sich ja ok, (a) bedeutet er besitzt kein Geld, (b) bedeutet das Geld ist ausserhalb seines übrigen Inventars (er hat ja auch noch Reisepass, etc, welche auch nicht aufgeführt werden). Zusammen sind (a) und (b) aber eben merkwürdig.
- Die Szene in der Bar
Warum kann George, vor der Nase der beiden Männer, ein Abführmittel in das Wasser schütten? Ich denke, er hätte Sie vorher noch auf irgendeine Weise ablenken müssen.
- Die Szene im Flugzeug
Bei der Szene im Flugzeug hat man wirklich gar keine Ahnung was zu tun ist, und was die Motivation ist. Warum darf bei eben diesem Mal ich den Flug nicht einfach überspringen? Natürlich ergibt sich das dann letztendlich aus der Geschichte, trotzdem wäre auch hier irgendeine Art von Erklärung ganz gut.
Brais Plan, George zu vergiften scheint völlig fehl am Platz. Hätte er geklappt, so wäre George ja nicht sofort tot. Er wäre unter Schmerzen angekommen, Nico hätte ihn ins Krankenhaus begleitet und damit wären nur noch Brai und Khan gegen die Templer gestanden. Es scheint, als ob Brai gewissermassen auf Nico's Hilfe angewiesen ist, warum also sollte er George töten?
Nimmt man diesen Plan an, so ist Brais anschließendes Verhalten inkonsequent. Er wollte George Minuten zuvor töten, warum gibt es dann auf der Toilette eine nette Unterhaltung? Wie konnte Brai einen Revolver auf den Flug mitbringen, und was wäre wohl passiert, hätte er ihn eingesetzt? Brai scheint ein Profi zu sein, genau deshalb wirken seine Handlungen fehl am Platz.
Dann will Brai, das George das Siegel zerstört, besteht aber letztendlich dann nicht darauf, daß er es auch tut. Genaugenommen wäre das sinnvoll gewesen, und es war ziemlich dumm das Siegel auf das Templertreffen mitzubringen.
- George und Nicos Beziehung?
Nur am Ende, für wenige Sekunden, werden die beiden ein wenig emotional und sagen sich, daß sie sich lieben. Diese Situation hätte ein wenig Heranführung gebraucht, entsprechende Situation schon vorher im Spiel. So wirkt das Ganze ein wenig unehrlich.
- George - ein Mörder?
Daß George Stobbart in der letzten Szene den Professor hinterrücks erdolcht, scheint mir nicht zu seinem sonstigen Charakter zu passen. Natürlich bedeutet auch der Plastiksprengstoff den Mord an den anwesenden Templern, allerdings geschieht dies ja nicht durch Georges Hand. Eine konkretere Gefahrensituation (in dieser Situation sind ja eigentlich alle abgelenkt von George) hätte das ganze glaubwürdiger gemacht.
FAZIT:
Natürlich hatte ich ja auch ein wenig Kritik, das sind aber meiner Meinung alles Punkte, mit denen man ein hervorragendes Spiel eben noch ein wenig besser machen könnte. Ich hatte einen Riesenspass beim Durchspielen und würde das Spiel jedem weiterempfehlen.
P.S. Kann man eigentlich auch irgendwo den Soundtrack separat runterladen?
Habe das Spiel gestern durchgespielt, und ich würde sehr gerne ein wenig konstruktive Kritik loswerden.
Zunächst einmal aber was mir an Baphomet's Fluch 2.5 gefallen hat:
[b]Das Gesamtprodukt[/b]:
Es ist wirklich unglaublich, was das Team da auf die Beine gestellt hat. Mit Baphomet's Fluch 2.5 können sich nur wenige freie und auch kommerzielle Adventures messen. Vielen Dank für eure Arbeit!
Besonders zu erwähnen wäre auch noch:
[b]Die Musik[/b]:
Die Musik hat mir am Spiel am besten gefallen. Sie ist einfach großartig, und vermittelt immer die richtigen Emotionen. Schade nur, daß es davon nicht mehr gab, allerdings hätte das dann wohl auch nicht ganz so gut gepasst. Mit der Musik habt ihr eure Vorbilder sogar noch übertroffen.
[b]Die Synchronisation[/b]:
Bei einem typischen Freeware Adventure wird durch eine Synchronisation oft die Stimmung kaputtgemacht. Das liegt u.A. daran, daß eine gute Synchro, die Auswahl der Stimmen und die Aufnahme sehr viel Zeit und Mühe kostet. Oft wird dieser Punkt auch von kommerziellen Produkten vernachlässigt. Nicht so aber Baphomet's Fluch 2.5. Bis in den letzten Nebendarsteller habt ihr die Stimmen perfekt gewählt, wirklich nie wirkt die Synchronisation fehl am Platz. Ganz besonders gut fand ich Georges Stimme und die von Dr Blackter (schade übrigens, daß wir von ihm nicht mehr zu hören/sehen bekommen).
[b]Die Grafik[/b]:
Ihr habt euch an Baphomet's Fluch 1 und 2 orientiert, und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Praktisch alle Szenen und Animationen sehen aus, als ob sie der Feder der Entwickler von Revolution entsprungen wären.
Nun aber zu ein wenig Kritik. Ich muss dazu sagen, daß ich kein Experte bin, und das jetzt alles auf meiner persönlichen Meinung basiere. Auch mit den von mir angesprochen kleinen Mängeln ist und bleibt Baphomet's Fluch 2.5 ein großartiges Spiel!
[b]Animationsphasen[/b]:
Die meisten Figuren in Baphomet's Fluch 2.5 sind toll animiert, und es fehlt an nichts, leider aber nicht alle. Es ist gemischt. Negativ aufgefallen ist mir insbesondere André.
Er hat praktisch in allen Szenen zu wenige Animationsphasen und wirkt deshalb unnatürlich. Ganz besonders fällt das auf in der Szene in McLaughlin's Haus. André kommt zur Tür hinaus und bleibt dann einfach stehen, wie angewurzelt, ohne jegliche Bewegung. Auch bei der Szene im Café wirkt seine Sitzposition unnatürlich.
Ein weiterer Fall hierfür ist der Armdrückenwettbewerb in der Kneipe. Während des Wettbewerbs wird der Bildschirm schwarz, und man hört nur die Geräusche. Dies wirkt merkwürdig, und würde mit einer passenden Animation sehr viel besser wirken.
[b]Szenenübergänge[/b]:
In einigen Fällen wird der Bildschirm einfach schwarz, und George kommt am nächsten Schauplatz raus, ohne weitere Erklärung.
Hier fällt mir z.Bsp. ein:
Nach der Flucht aus der U-Bahn:
George steht plötzlich mitten auf einer Kreuzung, ohne weitere Erklärung. Ich hatte in dieser Situation zunächst einmal an einen Bug gedacht, das Spiel beendet und in einer Komplettlösung nachgesehen. Es müsste ja keine 3D Zwischensequenz sein, aber ich denke, dieser Übergang wäre um einiges besser, hätte uns George erklärt, wie er auf der Kreuzung gelandet ist.
Nach der Nacht in der Kneipe:
George betritt das Zimmer, der Bildschirm wird schwarz, und die nächste Szene findet im Flieger statt. Natürlich ist klar, was da passiert ist, aber auch hier hätte es geholfen, wenn George uns ein wenig erzählt hätte.
Nach der Szene in der Zisterne:
George geht durch den Geheimgang, nächste Szene ist das Flugzeug, dann Nico's Zimmer. Auch hier hätte ein wenig Erklärung geholfen.
In der Endszene, beim Portal:
Bei jeder falschen Handlung wird der Bildschirm schwarz, dann folgen Schüsse, und der "Todesfilm". Irgendwie hätte ein wenig zusätzlicher Dialog und/oder Animation dem ganzen eine besser Atmosphäre verliehen.
[b]Bugs/Abstürze[/b]:
Gegen Ende des Spiels häuften sich bei mir die Abstürze (praktisch einer je 10 Min), während das am Anfang kaum ein Problem gab. Durchspielen konnte ich es aber trotzdem. Beim letzten 3D Film passten Ton und Bild nicht zusammen, egal nwie oft ich es versucht habe.
[b]Anderes[/b]:
Nun noch einige Kleinigkeiten, die mir sonst noch aufgefallen sind:
- Das Spieltempo:
Am Anfang, in Paris, geht es eher gemächlich zu. Man verbringt praktisch die komplette erste Hälfte der Spielzeit in Paris.
Danach zieht das Spieltempo sehr an, und es wirkt irgendwie, als ob das Team mit den letzten Szenen unter Zeitdruck stand. Nicht unbedingt ein Problem, aber es ist mir eben aufgefallen.
- Der Flur von Nico's Haus
Diesen Hintergrund hätte man komplett rauslassen können. Letztendlich hat es mich nach dem x-ten Mal Durchgang durch den Flur genervt, nicht direkt in Nico's Zimmer zu landen.
- Geld?
George kann anfangs sich im Park kein Eis kaufen und die Blumenverkäuferin nicht bezahlen (a). Verständlich, hat er ja keine Münzen in der Tasche. In einer späteren Szene aber, in einem Café am Montfaucon bezahlt er seinen Kaffee ohne weitere Probleme (b). Beide Herangehensweisen wären für sich ja ok, (a) bedeutet er besitzt kein Geld, (b) bedeutet das Geld ist ausserhalb seines übrigen Inventars (er hat ja auch noch Reisepass, etc, welche auch nicht aufgeführt werden). Zusammen sind (a) und (b) aber eben merkwürdig.
- Die Szene in der Bar
Warum kann George, vor der Nase der beiden Männer, ein Abführmittel in das Wasser schütten? Ich denke, er hätte Sie vorher noch auf irgendeine Weise ablenken müssen.
- Die Szene im Flugzeug
Bei der Szene im Flugzeug hat man wirklich gar keine Ahnung was zu tun ist, und was die Motivation ist. Warum darf bei eben diesem Mal ich den Flug nicht einfach überspringen? Natürlich ergibt sich das dann letztendlich aus der Geschichte, trotzdem wäre auch hier irgendeine Art von Erklärung ganz gut.
Brais Plan, George zu vergiften scheint völlig fehl am Platz. Hätte er geklappt, so wäre George ja nicht sofort tot. Er wäre unter Schmerzen angekommen, Nico hätte ihn ins Krankenhaus begleitet und damit wären nur noch Brai und Khan gegen die Templer gestanden. Es scheint, als ob Brai gewissermassen auf Nico's Hilfe angewiesen ist, warum also sollte er George töten?
Nimmt man diesen Plan an, so ist Brais anschließendes Verhalten inkonsequent. Er wollte George Minuten zuvor töten, warum gibt es dann auf der Toilette eine nette Unterhaltung? Wie konnte Brai einen Revolver auf den Flug mitbringen, und was wäre wohl passiert, hätte er ihn eingesetzt? Brai scheint ein Profi zu sein, genau deshalb wirken seine Handlungen fehl am Platz.
Dann will Brai, das George das Siegel zerstört, besteht aber letztendlich dann nicht darauf, daß er es auch tut. Genaugenommen wäre das sinnvoll gewesen, und es war ziemlich dumm das Siegel auf das Templertreffen mitzubringen.
- George und Nicos Beziehung?
Nur am Ende, für wenige Sekunden, werden die beiden ein wenig emotional und sagen sich, daß sie sich lieben. Diese Situation hätte ein wenig Heranführung gebraucht, entsprechende Situation schon vorher im Spiel. So wirkt das Ganze ein wenig unehrlich.
- George - ein Mörder?
Daß George Stobbart in der letzten Szene den Professor hinterrücks erdolcht, scheint mir nicht zu seinem sonstigen Charakter zu passen. Natürlich bedeutet auch der Plastiksprengstoff den Mord an den anwesenden Templern, allerdings geschieht dies ja nicht durch Georges Hand. Eine konkretere Gefahrensituation (in dieser Situation sind ja eigentlich alle abgelenkt von George) hätte das ganze glaubwürdiger gemacht.
[b]FAZIT[/b]:
Natürlich hatte ich ja auch ein wenig Kritik, das sind aber meiner Meinung alles Punkte, mit denen man ein hervorragendes Spiel eben noch ein wenig besser machen könnte. Ich hatte einen Riesenspass beim Durchspielen und würde das Spiel jedem weiterempfehlen.
P.S. Kann man eigentlich auch irgendwo den Soundtrack separat runterladen?